Willkommen zurück!
Es war ein ziemlich voller Monat – nicht nur in der Logistikwelt (und vor allem im Online-Lebensmittelhandel), sondern auch bei uns im Team. Zwischen Konferenzbesuchen in London und Paris, technischen Verbesserungen unter der Haube und ein paar frischen Features in den Release Notes weiter unten war einiges los.
Diese Ausgabe ist kürzer als sonst, aber nicht weniger spannend. Wir sprechen über große Übernahmepläne, strategische Partnerschaften und ein paar Realitätschecks, wie hart das Geschäft mit der letzten Meile sein kann.
📢 Was sich in der Branche getan hat
Letzten Monat haben wir darüber geschrieben, wie der Online-Lebensmittelmarkt gerade explodiert – und der November hat uns recht gegeben. Mehr Expansionen? Check. Neue Partnerschaften? Check. Mehr Roboter, die eure Hafermilch liefern? Auch check.
Aber während die einen Millionen in Wachstum pumpen, steigen andere stillschweigend aus ihren eigenen Lieferoperationen aus. Dieser Monat hatte also alles:
🌎 Große Wetten
Uber peilt einen Deal über 1 Milliarde Dollar an, um Getir Food zu übernehmen vom Abu Dhabi Mubadala-Fonds. Während der Pandemie noch mit 12 Milliarden Dollar bewertet, ist Getir international zusammengebrochen und wird jetzt Stück für Stück verkauft, während Mubadala komplett aus dem türkischen Markt aussteigt.

Wolt ist in vier weiteren deutschen Städten gestartet und bringt sein 35-Minuten-Lieferversprechen auf über 60 Standorte bundesweit. Neben Restaurants setzt Wolt stark auf Lebensmittel-Partnerschaften mit Edeka und Tegut, plus "Wolt for Work", um Büro-Teams mit vom Unternehmen subventionierten Bestellungen zu versorgen.
Picnic expandiert ebenfalls in Deutschland mit 430 Millionen Euro frischem Kapital von Investoren wie Edeka und der Gates Foundation. Das niederländische Lebensmittel-Lieferunternehmen hat gerade sein 13. deutsches Verteilzentrum in Leipzig eröffnet und hat Dresden, Halle sowie Städte in Bayern und Baden-Württemberg im Visier.
🤝 Power-Paare des Monats
Der Lebensmittelriese Kroger setzt voll auf Lieferung mit einem großen Deal. Uber Eats bringt das komplette Sortiment von über 2.600 Kroger-Filialen bis Anfang 2026 online, nachdem DoorDash bereits seit September von fast allen Standorten liefert.
Auf der anderen Seite des Atlantiks hat Tesco sich Just Eat Go geschnappt, um seinen Whoosh-Schnelllieferservice zu betreiben, während Superdrug auf die Plattform gekommen ist, um 8.000 Beauty- und Gesundheitsprodukte in 30 Minuten oder weniger zu liefern – gerade rechtzeitig für last-minute Weihnachtseinkäufe.
In der Zwischenzeit steigt Grubhub ins Lebensmittelgeschäft ein: Durch eine neue Instacart-Partnerschaft können die 20 Millionen Kunden der Restaurant-Liefer-App jetzt auch Lebensmittel und Produkte aus Apotheken bestellen, ganz ohne die App zu verlassen.
🤖 Noch mehr Roboter
Rewe weitet seine autonomen Lieferversuche aus und führt einen sechsmonatigen Pilotversuch mit einem VW ID. Buzz durch, der sich selbst durch Bochum steuert (Level 4 Autonomie, für die Technik-Nerds). Ein Mensch ist noch mit an Bord, aber der Van fährt die Route alleine.

DoorDash und Coco Robotics weiten ihre Partnerschaft von LA und Chicago nach Miami aus, wo Cocos Roboter jetzt von DashMart aus liefern, DoorDashs eigenen Lebensmittel-Hubs. Das erste Mal, dass Coco Waren für nationale Einzelhändler über DoorDashs Netzwerk transportiert.
Uber Eats tut sich mit Starship Technologies zusammen, um im Dezember Lieferroboter in Großbritannien einzusetzen. Die versprechen Lieferungen in unter 30 Minuten innerhalb eines Radius von 3,2 km. Starship hat weltweit bereits 9 Millionen Lieferungen absolviert, kennen sich also schon gut mit Gehwegen aus. Das ist alles Teil von Ubers großer Vision für eine Zukunft, in der dein Essen nicht mehr von jemandem auf einem Bike geliefert wird, sondern von einer niedlichen rollenden Kühlbox.
🚪 Die Exit-Crew
Aber nicht alle sind Gewinner in diesem wachstumsintensiven Liefermarkt. Just Eat Takeaway hat seine australischen Geschäfte im November eingestellt, begründet durch "herausfordernde Umstände" und eine strategische Neuausrichtung auf andere Märkte.
Auch in Europa werfen Supermarktketten das Handtuch bei ihren eigenen Lieferservices. Berlins Bio Company zog den Stecker bei seinem frisch gestarteten Onlineshop nur wenige Monate nach dem Debüt und leitet alle Verkäufe stattdessen über Wolt um. Der österreichische Supermarktriese Billa folgte diesem Beispiel und stellt seinen Lieferservice bis Januar nächsten Jahres ein, um sich auf Click-and-Collect plus Foodora-Partnerschaften zu konzentrieren. Die tschechische Niederlassung des Unternehmens? Schließt ebenfalls, angeblich mit hohen Verlusten, größtenteils verursacht durch den Onlineshop. Beide Händler nannten "verändertes Kundenverhalten und steigende Last-Mile-Kosten" als Gründe.
Das Fazit: Eine eigene Logistik zu betreiben ist brutal teuer. Und anstatt dagegen anzukämpfen, ist das Outsourcing an Plattformen mit bestehender Infrastruktur und Kuriernetzwerken der klügste Weg nach vorn. Wir haben schon in unserer letzten Ausgabe darüber gesprochen, wie 3PLs zu den neuen MVPs werden – lohnt sich zu lesen!
🦾 Bessere Technologie für eine Welt in Bewegung
Feature-Highlight: Sequentielles schrittweises Ausrollen
Im April haben wir die Funktion Schrittweises Ausrollen eingeführt – eine neue Art, Fahrer zu Touren zuzuweisen. Für jede Tour werden Fahrer basierend auf ihrer Eignung eingestuft. Die Dispatch-Engine bietet die Tour dann schrittweise den Fahrern an, beginnend mit den am besten geeigneten Fahrern.
Diesen Monat führen wir das aktualisierte schrittweise Ausrollen ein, das sich auf Performance und bessere Tour ↔ Fahrer-Zuordnungen konzentriert. Erfahre mehr über die Funktion in diesem Help Center Artikel.
Kurzübersicht über weitere Updates:
- Vereinfachte Sichtbarkeitsregel für Buchungen & Touren von Org Managern
- Buchungen in Touren disponieren als Org Manager
- Vereinfachte Filter auf der Operations-Seite
- Performance- und Stabilitätsverbesserungen


.jpg)

